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Geschlecht und Geschlechterrolle

Lehrveranstaltung zur Dimension Geschlecht und Geschlechterrolle

BBM 2d / BBM 4d / BVM 2b Data Feminism

Daten bestimmen unseren Alltag immer mehr. Ob bei täglich genutzten Social Media, Versicherungen oder der neuen Fitnessuhr; Daten sind überall. Dass Daten nicht immer neutral sind, scheint dabei immer häufiger (aber nicht immer) offensichtlich. Gleichzeitig bestimmen kulturelle und soziale Machtfragen unser Leben in ähnlicher und immenser Weise. Daten selbst sind oft auch Macht, sei es auch nur als altes Credo, dass Wissen macht ist. Diese Schnittstelle zwischen Daten und Macht ist zentral für das Seminar, das sich mit der Analyse, Sammlung und Darstellung von Daten in Relation zu Macht auseinandersetzt und diese Pratiken kritisch hinterfragt.
Darüberhinaus steht die Frage im Raum: Was kann die Rolle/Aufgabe der Geisteswissenschaftler*innen bei dieser immer umfassender werdenden technologischen Durchdringung sein? Das Buch 'Data Feminism' von D'Ignazio und Klein lässt eine schnelle Antwort zu: sehr viel. Basierend auf dem feministischen Ansatz der Intersektionalität bietet dieses Werk kreative und wirksame Strategien mit Machtproblemen um Daten und deren Narrative umzugehen. Die Lektüre - und damit dieser Kurs - eignet sich insbesondere für Studierende, die einen ersten Einblick in die Interdisziplinarität von Daten/Technologien und Feminismus sowie Praxis und Theorie des Datenfeminismus erhalten wollen.

  • Montag, 16:30 - 18:00 (Einzeltermin, 12.12.2022 - 12.12.2022) - 2321.04.22
  • 10:00 - 16:00 (Blockveranstaltung + Sa, 20.01.2023 - 21.01.2023) - 2421.03.26
  • 10:00 - 16:00 (Blockveranstaltung + Sa, 27.01.2023 - 28.01.2023) - 2421.03.26

Einführung in die Soziologie der Emotionen

Was sind Emotionen? Durch was werden sie geprägt und reguliert? Welche Bedeutung haben sie für das Soziale und warum spielen sie auch innerhalb der (spät)modernen kapitalistischen Gesellschaft eine so zentrale Rolle?

Das Seminar nähert sich diese zentralen Fragen der Emotionssoziologie anhand der Lektüre zweier grundlegender emotionssoziologischer Werke: „Das gekaufte Herz“ (1990) von Arlies R. Hochschild befasst sich mit der „Emotionsarbeit“ und den „Gefühlsnormen“ im modernen Arbeitsleben. Hochschild macht unter anderem deutlich, wie vor allem weibliche Arbeitskräfte dazu angehalten werden, ihre Emotionen zu kontrollieren und positive Emotionen bei den Kunden auszulösen, wodurch sie in besonderer Weise dem Risiko „emotionaler Entfremdung“ ausgesetzt sind. „Gefühle im Zeitalter des Kapitalismus“ (2006) von Eva Illouz diagnostiziert einen „emotionalen Kapitalismus“, bei dem die Fortentwicklung des Kapitalismus mit einer Intensivierung und Vermarktlichung von Emotionen einhergeht. Die „Emotionalisierung der Ökonomie“ geht dabei für Illouz mit einer Fixierung auf Selbstverwirklichung, positive Emotionen und Romantik einher, wobei gleichzeitig eine Ökonomisierung der Emotionen" auf Partnermärkten wie Tinder & Co. stattfindet.

Das Seminar erfordert von den Teilnehmenden eine hohe Lesebereitschaft.

 

 

 

 

 

  • Mittwoch, 14:30 - 16:00 (wöchentlich, 19.10.2022 - 08.02.2023) - 2624.HS 6K (Z 76)

Gender und Gesellschaft - die Sechziger Jahre im französischen Roman

Die 1968er-Bewegung hat in Frankreich einen großen Einfluss auf das Verhältnis der Geschlechter und die Rolle der Frau. Als Beispiel für die weitreichende Liberalisierung gilt die Legalisierung freiwilliger Schwangerschaftsabbrüche im Jahre 1974.

Wie wird das Verhältnis von Gender und Gesellschaft im französischen Roman dargestellt? Wie unterscheiden sich zeitgenössische Romane aus den 1960er Jahren von denen, die erst sehr viel später erscheinen? Diesen Fragen werden wir im Seminar gemeinsam nachgehen.

Wir werden zwei Romane behandeln, die sich mit dem Themenkomplex Gender und Gesellschaft befassen: Simone de Beauvoirs Les Belles Images (1966) und Annie Ernaux’ L’événement (2001) werden einer Lektüre unterzogen. Der Fokus liegt auf der Frage, wie sie die französische Gesellschaft der 1960er Jahre darstellen und welche Rolle dabei das Phänomen Gender spielt. Als theoretische Grundlage ziehen wir die Soziologie Pierre Bourdieus und die gendertheoretischen Überlegungen Simone de Beauvoirs aus Le deuxième sexe heran. Auch die Filmadaption von L’événement (2021) werden wir uns ansehen.

 

Bitte besorgen Sie sich vor Seminarbeginn die folgenden Ausgaben:

De Beauvoir, Simone. 1998 [1966]. Les belles images. Paris: Gallimard. ISBN: 978-2070362431.

Ernaux, Annie. 2001. L’événement. Paris: Gallimard. ISBN: 978-2070758012.

  • Donnerstag, 10:30 - 12:00 (wöchentlich, 13.10.2022 - 02.02.2023) - 2332.04.22 (Z 16)
  • Donnerstag, 10:30 - 12:00 (Einzeltermin, 19.01.2023 - 19.01.2023) - 2513.U1.30 (Z 18)

Gender, Race, and Space: Intersectional Approaches in Black British Women's Writing

Intersectionality has become a buzzword in contemporary interdisciplinary research. Paying attention to diverse, intersecting axes of discrimination and privilege, such as race, class, gender, sexuality, disability, religion, etc. allows for a more nuanced understanding of a diversity of identities.

In this seminar we will take a closer look at the intersections of gender and race and relate them to representations of space in literary works. Who is mobile and how is this related to race and gender? Where do characters move? And: how is that restricted or enabled by their gender and race?

Primary texts we will discuss include Bernardine Evaristo’s Booker Prize winning novel Girl, Woman, Other (2019), Zadie Smith’s novel Swing Time (2016), as well as selected short stories by Black British women writers.

  • Donnerstag, 12:30 - 14:00 (wöchentlich) - 2332.U1.21
  • Freitag, 10:00 - 15:00 (Einzeltermin, 17.02.2023 - 17.02.2023) - 2321.02.27 (Z 28)

MGM 2a/b: Ecce homo. Anthropozän und Posthumanismus in der Gegenwartsliteratur

„Das Konzept Anthropozän“, so hat der Historiker und zukünftige Direktor des Max-Planck-Instituts für Geoanthropologie Jürgen Renn kürzlich in Die Zeit festgehalten, „beschreibt nicht nur Veränderungen in den geologischen Schichten des Planeten. Es bezeichnet auch die vielfältigen Krisen, die unsere Lebensbedingungen radikal verändert haben, vom Klimawandel über den Verlust der Artenvielfalt bis zur Vermüllung der Meere. Es geht um das Verständnis der höchst besorgniserregenden Wechselwirkungen zwischen Mensch und Erdsystem – das ist wirklich neu.“

Der 2000 von Paul Crutzen in den Diskurs eingebrachte Begriff des „Anthropozäns“ bedeutet somit längst mehr als die Bezeichnung für ein neues Erdzeitalter, in dem der Mensch als der wesentliche Einflussfaktor ausgemacht wird. Er fungiert darüber hinaus als Diagnose unserer durch ökologische Krisen geprägten Gegenwart und stellt nicht nur die Zentralstellung des Menschen im Weltgefüge grundlegend in Frage, sondern verhandelt die prekäre Position des Menschlichen überhaupt.

Die Kunst und vor allem die Literatur haben auf diese Entwicklungen längst reagiert und poetische Strategien entwickelt, um neue Perspektiven auf den Menschen und sogar auf ein „Leben jenseits des Menschen“ aufzuzeigen, die als Chance begriffen werden. Denn: „Wird die Zentralstellung des Anthropos in Frage gestellt, dann fallen in einem Dominoeffekt, der ungeahnte Perspektiven eröffnet, eine Reihe von Grenzen zwischen ‚dem Menschen‘ und seinen Anderen. […] Tiere, Insekten, Pflanzen und die Umwelt, der Planet und der gesamte Kosmos kommen als Akteure ins Spiel.“ (R. Braidotti)

Im Seminar werden wir die sich im 21. Jahrhundert also mit neuer Dringlichkeit stellende Frage nach den Bedingungen von Menschsein und Menschlichkeit im Kontext aktueller theoretischer Positionen, literarischer Texte, bildender Kunst und Film diskutieren. Dabei wird es auch um Themenbereiche wie Gender, Künstliche Intelligenz, Climate Writing, Animal- und Plant-Studies gehen.

 

Wir beschäftigen uns u. a. mit Gegenwartslyrik (Jan Wagner, Marion Poschmann, Durs Grünbein, Sebastian Unger), der Faust-Figur, Kazuo Ishiguros Roman Klara und die Sonne (2021) im Spiegel von E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann (1816) sowie den Filmen Ex Machina (Alex Garland, 2015) und Don’t Look Up (Adam McKay, 2021).

 

  • Mittwoch, 14:30 - 16:00 (wöchentlich, 19.10.2022 - 01.02.2023) - 2421.00.90 (Z 23)

Macht der Frauen - außergewöhnliche Habsburgerinnen in der Frühen Neuzeit

Die wichtigste Aufgabe adeliger Frauen in der Frühen Neuzeit bestand darin, dass sie durch ihre Heirat der Familie Vermögen, Beziehungen oder gutes Ansehen bescherten. Als Mütter organisierten sie die Bildung ihrer Töchter, die auf eben eine solche Ehe vorbereitet werden sollten. Tugenden wie Belesenheit, die Kunst des Stickens, Musik und Tanz aber auch die Aufsicht über den Haushalt waren grundlegende Bestandteile dieser Ausbildung. Der Zugang zu höherer Bildung wurde ihnen jedoch verwehrt, die meisten von ihnen lebten bis zu ihrem Tod unter der einschränkenden Autorität eines Mannes. Doch wie bei jeder Regel gab es auch hier in allen Zeiten Ausnahmeerscheinungen. Im Stammbaum der Familie Habsburg lassen sich einige der bedeutendsten dieser Persönlichkeiten finden, welche über die traditionellen Aufgaben als Ehefrau und Mutter hinauswuchsen und selbst politische Ämter übernahmen oder ausführten.

Doch wer waren diese Frauen und was machte sie so außergewöhnlich, dass sie aus der vermeintlich unerschütterlichen Geschlechterhierarchie ausbrechen konnten? Diese Frage wird Grundlage der Beschäftigungen im Seminar sein, in dem verschiedene dieser Persönlichkeiten zur Sprache kommen werden, darunter Magarete von Österreich, die als Statthalterin der Niederlande fungierte oder Maria Theresia, die im Urteil Friedrichs des Großen „dem Thron und ihrem Geschlecht Ehre gemacht“ hat. Um ein möglichst genaues Bild der Selbsteinschätzung dieser Frauen zu gewinnen, werden diese in Form von Briefen selbst zur Sprache kommen ebenso wie zeitgenössische Berichte über ihr Handeln und ihre Person einen Eindruck vermitteln, wie diese Frauen auf ihre Umwelt wirkten. Die Studierenden werden also nicht nur inhaltlich einen Überblick über das genannte Themenfeld erarbeiten, sondern auch den Umgang mit verschiedenen Quellenformen üben.

 

Anforderungen im Seminar

Die Anwesenheit bei der ersten Sitzung ist Voraussetzung für die Teilnahme. Sollte dies aus gesundheitlichen oder ähnlichen Gründen nicht möglich sein, ist dies vor der ersten Sitzung per Email mitzuteilen.

Wichtig! Zusätzlich zum Aufbauseminar belegen Sie die Schreibwerkstatt bei Frau Hartfiel!

Für einen Beteiligungsnachweis sowie als Voraussetzung für die Anmeldung einer Abschlussprüfung in Form einer Seminararbeit sind folgende Punkte zu erfüllen:

-          regelmäßige Teilnahme

-          Vorbereitung der Texte

-          Halten eines Referates

Die genauen Vorgaben zu Art und Umfang werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben.

 

Literatur:

Literaturhinweise werden nach der ersten Sitzung bekanntgegeben.

  • Mittwoch, 10:30 - 12:00 (wöchentlich) - 2321.U1.93 (Z 18)

Masculinities, Femininities, and Monstrosities: Reading Beowulf


Beowulf is the most iconic, and also the richest, most beautiful, and best poem in the history of English literature. A monster-battling hero who rises out of tribal conflict to become a king, only to doom his people to disaster when he is killed by a dragon, its hero can easily be presented as a straightforward, comic-book, hero and man. Through the poem’s critiques of his actions, and those of a large supporting cast of other male characters, the poem has a complex vision of masculinity. The centre of the poem, though, presents a sequence of different female characters, considering the range of actions available to them – including the possibility of becoming male – and presenting the horrors of often-constrained social roles. The monsters of Beowulf are equally complex: simultaneously figures of nightmare and complex individuals with yearnings and pains, defined by their exclusion from human society.
This course will lead students through the experience of reading an ancient poem to consider a range of its meanings in its own and our contexts. Students will identify the range of examples of gendered behaviour presented in the poem, explore how the poet invites his audience to judge humanity and monstrosity, and develop some sense of the different ways in which gendered roles can be performed. No prior knowledge of Old English is required: we will read in translation, while paying close attention to the original text.
As well as working in detail through a substantial, significant, and outrageously brilliant poem, the course intends to develop students’ understanding of Old English literary and cultural concerns, how to analyse the presentation of gender and gendered ideas, and the theoretical conception of a monster and how that can help us to think about individual identity.

  • Montag, 12:30 - 14:00 (wöchentlich, 10.10.2022 - 19.12.2022) - 2332.U1.47
  • Montag, 12:30 - 14:00 (wöchentlich, 09.01.2023 - 30.01.2023) - 2332.U1.42

Philosophie der Geschlechtsidentität

Im Seminar werden wir uns mit einer Reihe von spannenden und kontrovers diskutierten Fragen zur Geschlechtsidentität / Genderidentität beschäftigen, die momentan in der analytischen und poststrukturalistischen Philosophie sowie in feministischen und queertheoretischen Diskursen erörtert werden. Themenschwerpunkte sind:

1)     Grundkonzepte in aktuellen Genderdiskursen (Heteronormativität, Misogynie, mensplaining Transphobie, Privileg, Trauma, Intersektionalität etc.)

2)     Philosophische Positionen zu Geschlechtsidentität

3)     Medizinethische und sozialphilosophische Aspekte von Transidentität

4)     Forschungsfreiheit und akademische Freiheit in Genderdiskursen

 

Im Seminar werden wir in erster Linie Texte (Ausschnitte) aus der neueren Literatur lesen und kritisch diskutieren. Deutsche Übersetzungen der Fachtexte werden bereitgestellt, die vorläufige Literaturliste umfasst unter anderem folgende Veröffentlichungen:

 

Adams, C. J. (2020). The Pornography of Meat. Bloomsbury Publishing Inc. https://doi.org/10.5040/9781501364433

Ahrbeck, B., & Felder, M. (Eds.). (2022). Geboren im falschen Körper - Genderdysphorie bei Kindern und Jugendlichen. Kohlhammer.

Amelung, T. R. (Ed.). (2020). Irrwege - Analysen Queerer Politik. Querverlag.

Faludi, S. (2018). Die Perlenohrringe meines Vaters. dtv.

Hermange, P. (2020). Ich hasse Männer. Rowohlt.

Lawford-Smith, H. (2022). Gender-Critical Feminism. Oxford University Press.

Manne, K. (2018). Down Girl - The Logic of Misogyny. Oxford University Press.

Manne, K. (2020). Entitled: How Male Privilege Hurts Women. Crown.

Solnit, R. (2017). Wenn Männer mir die Welt erklären. btb.

Srinivasan, A. (2021). The Right to Sex. Bloomsbury Publishing.

Schwarzer, A., & Louis, C. (Eds.). (2022). Transsexualität - Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Eine Streitschrift. Kiepenheuer & Witsch.
 
etc.
 

Am Ende der ersten Sitzung wird es ein vorbereitendes feed-in (anonyme Befragung) geben, sodass die Studierenden Themenwünsche einbringen können und eine diversitätsgerechte Organisation der Lehrveranstaltung realisiert werden kann.

 

Das Seminar richtet sich an Studierende aller Fachbereiche, es werden keinerlei philosophischen, juristischen oder sozialwissenschaftliche Kenntnisse vorausgesetzt. Fachliteratur, Folien, Thesenpapiere und Online-Tests zum BN-Erwerb werden in ILIAS zugänglich gemacht.

  • Mittwoch, 16:30 - 18:00 (wöchentlich) - 2321.U1.48 (Z 88)

Physische Attraktivität und soziale Ungleichheit

Die Attraktivitätsforschung zeigt, dass schöne Menschen in verschiedenen Lebensbereichen Vorteile gegenüber ihren weniger attraktiven Mitmenschen genießen. Dabei ist bemerkenswert wie vielfältig die Situationen sind, in denen attraktive Personen von ihrem Äußeren profitieren und welches Ausmaß dieser Einfluss annehmen kann. Das macht die äußere Erscheinung letztendlich zu einem Faktor sozialer Ungleichheit. In diesem Seminar sollen deshalb unterschiedliche Einflussgebiete der physischen Attraktivität beleuchtet werden. Nach einer kurzen Einleitung zu sozialer Ungleichheit werden die Grundlagen der Attraktivitätsforschung darlegt – Definition physischer Attraktivität, Wirkmechanismen und Schönheitshandeln – bevor die einzelnen Bereiche betrachtet werden.

  • Donnerstag, 10:30 - 12:00 (wöchentlich, 13.10.2022 - 02.02.2023) - 2331.U1.66 (Z 46)

Queer Cinema - Repräsentation von LGBTQIA+ in Film und TV

Im Kurs wird nachverfolgt, welche Repräsentationnicht-heteronormative Sexualität in Film und Fernsehen im 20. und 21. Jahrhundertfanden. Dabei wird auch betrachtet, wie gesellschaftliche und juristischeSituationen gelebter LGBTQIA+-Realitäten sich nach und nach veränderten,nachdem sie lange Zeit kriminalisiert und pathologisiert wurden. DurchEinbeziehung theoretischer und methodologischer Werkzeuge aus den Film- undBildwissenschaften werden beispielhafte Filme analysiert um zu beleuchten werfilmt, wer gefilmt wird und wer dabei zusieht - und was diese Filme wiederumüber die Kultur(en) verraten, in deren Rahmen sie produziert und konsumiertwerden. Indem Beispiele aus unterschiedlichen Äras, Genres und Produktions-Modiuntersucht werden, werden 'geheime Codes' entziffert, Klischees und Stereotypendekonstruiert und das sogenannte 'Queerbaiting' von einem genuinen Queer Cinemaunterschieden.

  • Dienstag, 14:30 - 16:00 (wöchentlich) - 2303.01.22 (Z81)

Queering Pop Culture

Der englische Begriff ,queer‘ existiert als Substantiv, Adjektiv und Verb. Seit dem späten neunzehnten Jahrhundert wird das Substantiv ,queer‘ als abwertende Bezeichnung für einen Homosexuellen verwendet. In den frühen 1990er-Jahren erfährt der Begriff mit dem Aufkommen der ,Queer Theory‘ in den USA eine Umwertung: Der Forschungsansatz feiert die Abweichung von der sexuellen Norm, weitet den Begriff ,queer‘ aus und schließt die intentionale Unterwanderung von sozialen Konventionen sowie das bewusste und strategische Durchkreuzen von Klassifikationssystemen mit ein und eröffnet auf diese Weise neue Denkräume und Lebenswelten. Die ,Queer Theory‘ nahm in ihren frühen Jahren Literaturanalysen, statistische Untersuchungen sowie soziologische und ethnologische Beobachtungen in alltags- und subkulturellen Kontexten zum Ausgangspunkt der Theoriebildung.

In den vergangenen zehn Jahren diffundierte die Aufführung queerer Identitäten, die sich zu Beginn der 1990er-Jahre noch in kulturellen Nischen abspielte, zusehends in den kulturellen Mainstream. Popkultur heute umfasst und bezieht sich auf eine weitreichende Geschichte und zitiert ein großes Repertoire an Arbeiten sexuell ambiguer Musiker*innen, Filmemacher*innen, Autor*innen, Fotograf*innen und Performer*innen inklusive aber nicht ausschließlich der Zugehörigen verschiedener LGBTQ+–Communities. 

In dem Seminar werden wir diese Entwicklungen anhand von einschlägigen Texten nachvollziehen und sowohl theoretisch als auch praktisch Queer Pop Culture zu begreifen lernen. 

  • Mittwoch, 10:30 - 12:00 (wöchentlich) - 2301.HS 3B (Z 114)

Theories in gender studies and feminism

Even with gender norms that are much more open to diversity than just a few decades ago, and with feminist discussion making huge strides towards equality and body autonomy in recent years (e.g. the #MeToo movement), we still haven't reached a level where there is true equality, acceptance or even just tolerance for all genders and all romantic and/or sexual constellations. In this seminar we will dive deep into theoretical frameworks that may help us understand (at least partially) why that is, but also how a complex concept such as gender can even be envisioned, and how it can be teased apart from adjacent concepts. Much of our focus will be on theory, which will help us in forming a vocabulary to discuss gender and feminist issues intelligently and with discernment. Some literary texts will allow us to put that theoretical knowledge into practice and to watch how novel concepts of gender emerge from literature, and how the act of reading literature can help us negotiate the full diversity of gender identities in a way that makes them relatable while preserving and appreciating their uniqueness.

 

Learning objectives/competences:

- solid grasp of basic and advanced theories on gender studies and feminism

- identifying not just the content, but also the implications and potential effects of those theories

- methodology: fruitfully combining a social-psychological-political issue such as gender with some close reading

  • Donnerstag, 12:30 - 14:00 (wöchentlich) - 2321.U1.97 (Z 25)

UKW2591 Rhetorik und selbstsicheres Auftreten für Frauen

  • 10:00 - 18:00 (Blockveranstaltung + Sa und So, 29.10.2022 - 30.10.2022) - 2321.U1.48 (Z 88)
  • Dienstag, 10:00 - 18:00 (Einzeltermin, 01.11.2022 - 01.11.2022) - 2321.U1.48 (Z 88)

Violinists and People Seeds - Fragen der Abtreibung und Sterbehilfe

"Hören Sie, es tut uns leid, dass die Gesellschaft der Musikliebhaber Ihnen das angetan hat - wir hätten es nie zugelassen, wenn wir es gewusst hätten. Aber trotzdem haben sie es getan, und der Geiger ist jetzt mit Ihren Nieren verbunden. Sie auszustöpseln hieße, ihn zu töten. Aber das macht nichts, es ist ja nur für neun Monate. Bis dahin wird er sich von seinem Leiden erholt haben und kann sicher von Ihnen getrennt werden.“ (Thomson) Was würden Sie tun?
In diesem Seminar werden zwei Themen der angewandten Ethik besprochen, in denen es um Fragen des beginnenden und des endenden Lebens geht. Das obenstehendes Zitat entspringt der Abtreibungsdebatte. Anhand einschlägiger klassischer Texte werden zentrale Probleme der jeweiligen Debatten diskutiert. Hierzu gehören Fragen nach dem moralischen Status von Embryonen, danach, ob es so etwas wie Menschenwürde gibt und ob man diese auch Föten zusprechen kann, ob ein Lebensrecht nur Personen zukommt oder Wesen mit Ich-Bewusstsein oder mit moralisch relevanten Interessen, ob es potenziellen Personen zukommt und was das eigentlich heißt, ob Frauen ein Selbstbestimmungsrecht an ihrem Körper haben, welches das des ungeborenen Kindes übertrumpft, ob es eine Pflicht gibt, menschliches Leben – und somit auch sein eigenes Leben – zu bewahren, es eine „Heiligkeit“ des Lebens selbst gibt, ob es einen Unterschied macht, den Tod eines Menschen in Kauf zu nehmen, anstatt ihn zu beabsichtigen, oder ob die Einwilligung in den eigenen Tod andere vom Tötungsverbot entbindet und es schließlich sogar eine Tötungspflicht gibt. Diskutiert werden vor allem die Klassiker der Debatten um Abtreibung und Sterbehilfe bzw. Euthanasie, so u. a. Texte von Ronald Dworkin, Philippa Foot, Norbert Hoerster, Don Marquis, James Rachels, Peter Singer, Judith Jarvis Thomson und Mary Anne Warren. Die Literatur wird in Form eines Readers zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. Die meisten der im Original fast ausschließlich englischsprachigen Texte liegen in deutscher Übersetzung vor.

  • Donnerstag, 12:30 - 14:00 (wöchentlich) - 2421.03.84 (Z30)

Weiblich - Männlich in der Musik

Es scheint so zu sein, dass mit dem Interesse an
Genderfragen eine Perspektive in die
musikwissenschaftliche Fragestellungen Einzug gehalten
hätte, die als Phänomene und Befunde etwas gänzlich
Neues in der Musik zu Tage brächte. Dabei scheint die
Frage schon beantwortet zu sein, ob denn die neuen
Einsichten tatsächlich so neu überhaupt sind und/oder ob
sich die Befunde vielleicht auch nur als akzentuierte
Ergebnisse einer besonderen Herangehensweise
verstehen lassen.
Das Seminar wendet sich anhand ausgewählter
musikalischer Beispiele und auch Texte der kritischen
Befragung zu, inwiefern die Frage nach dem sozialen
Geschlecht in der Musik erst einer modernen Konstruktion
entspringt oder nicht vielleicht schon seit Jahrhunderten
und eine über unsere kulturelle Sichtweise
hinausgreifende Tatsache darstellt.

  • Mittwoch, 11:00 - 13:00 (wöchentlich, 19.10.2022 - )

Verantwortlichkeit: